Print Friendly, PDF & Email

The music you know, the story you don’t.1

Die Schauspieler Joseph Mazzello (John Deacon, Bassist), Rami Malek (Freddy Mercury) und Gwilym Lee (Brian May) im Gespräch mit MTV

Der Film

Bohemian Rhapsody ist die Chronik, die (wahre) Geschichte der Rockband ‚Queen‚ von der Entstehung der Band bis zu ihrem legendären Auftritt beim Benefizkonzert Live Aid am 13. 7. 1985 im Londoner Wembley-Stadion234 5 Im Fokus des Films steht dabei das Leben des Lead-Sängers Freddy Mercury von einem ausgestoßenen Immagranten aus Sansibar zu einem weltbekannten Künstler, dessen Lebensweg viele Ecken und Kanten aufweist.

In Summe ist dieser Film ein biografische Filmdrama bzw eine Filmbiografie („Biopic“) von Freddy Mercury und für mich der beeindruckendste Film des Jahres 2018. Diese Verbindung von starken Bildern, der mächtigen Musik, der Lebensgeschichte, dem Schicksal und den Anzeichen für das dramatischen Ende von Freddy Mercury lässt einen kaum unberührt. Wenn eigene Erinnerungen dazukommen, weil man in dieser Zeit der Queen-Songs die Musik aktiv erlebt hat, verlässt man das Kino als anderer Mensch.  Die 2 1/4 Stunden vergehen im Flug.

Der Plot

Rami Malek als Freddy Mercury

Ein Mann namens Farrokh Bulsara, schon seit seiner Kindheit „Freddy“ genannt, lebt in London und studiert Design. Seine Familie (Eltern und Schwester) sind aus Sansibar nach London immigriert und dort leben sie in einer kleinen Wohnung.6  7  Der Spruch seines Vaters, den er seinem Sohn einimpft lautet: „Gute Gedanken, gute Worte, gute Taten

Er kennt die Band Smile mit Brian May und Roger Taylor. Als Tim Staffell, ein weiteres Mitglied dieser Band 1970 die Gruppe verlässt, stößt Freddy dazu, später auch ein Bassist, John Deacon. Sie nennen sich nun Queen und Freddy nennt sich nun Freddy Mercury. Sie geben viele Vorstellungen („Gigs“) in Pubs und auch in Colleges und begeistern dort ihr Publikum. So beginnt ihr Aufstieg. Sie treten in Konzerten auf, mieten ein Tonstudie, nehmen eine Platte auf, werden im Rundfunk gespielt und gewinnen immer mehr Fans. Ein professioneller Musikmanager, John Reid, interessiert sich für die Band, nimmt sie unter Vertrag und verschafft ihnen eine Konzerttournee durch die Vereinigten Staaten. Damit beginnt ihr Durchbruch. Sie ziehen sich in ein Landhaus zurück um eine neue Platte, die legendäre „A Night at the Opera“ zu entwickeln und später zu produzieren, eine Platte mit opernhafter Rockmusik. Zahlreiche kleinere und größere Konflikte der 4 Musiker begleiten diesen Prozess, was ihrer Kreativität jedoch keinen Abbruch tut. Der Rocksong Bohemian Rhapsody wird ausgekoppelt und wird ein großer Erfolg, obwohl er fast 6 Minuten dauert. Die Diskussionen um diesen Song führen schließlich zu einer Trennung von ihrem bisherigen Produzenten Ray Foster. Auch die LP ist äußerst erfolgreich und Queen gehen auf eine Welttournee.

Lucy Boynton als Mary Austin (Verlobte von Freddy und Rami Malek als Freddy Mercury

Freddy ist verlobt mit einem Fan der ersten Stunde, Mary Austin. Sie hatte alle Phasen der Entwicklung der Band begleitet. In Telefongesprächen auf der Welttournee wird aber eine Beziehungskrise spürbar. Nach der Rückkehr kommt es zu einer Aussprache. Freddy gesteht ihr, dass er bisexuell sei, sie sagt ihm, sie halte ihn für schwul. Die Verlobung wird gelöst, die Freundschaft bleibt.

Das ist jedoch der Beginn einer Lebenskrise für Freddy, verbunden mit Drogen, ausschweifenden Partys, wechselnden Partnern. Das beeinträchtigt die Studio-Arbeit der Band und führt zu Spannungen im Team. Zunächst sind sie noch sehr produktiv. Als jedoch Freddy nach München zieht und dort noch exzessiver in die schwule Drogen-Szene eintaucht wird die Krise offensichtlich. Gerüchte über ihn und seine sexuelle Orientierung geistern durch die Boulevard-Presse. Er wird offen kritisiert, die Presse interessiert sich mehr für sein Sexualleben als für seine Musik. Freddy fühlt sich krank, die ersten Anzeichen von Aids. Er antwortet mit „I want to break free“, in dem er und seine Band-Mitglieder auf dem Video in Frauenkleidern auftreten, was die Presse-Kritik nur erhöht.8

Gwilym Lee als Brian May und Rami Malek als Freddy Mercury

Freddy will sich befreien und trennt sich mit Unterstützung eines Betreuers, Assistenten und „guten Freunds“ (Prentner) von den Queen, er will eine Solokarriere beginnen. Dies wirft ihn noch tiefer in die exzessive Drogen- und Party-Szene. Sein Assistent isoliert ihn von allen Außeneinflüssen, wehrt auch die Anrufe von Austin ab, die Dunkles ahnt. Und auch die Angebote (von Jim Beach) zu einem Auftritt beim Mega event Live Aid werden von Prentner abgeblockt.

Erst als Austin plötzlich und unerwartet bei Freddy auftaucht, ihn informiert und auffordert, nach London zu den Queen zurückzukehren, wirft er seinen Assistenten samt allen Begleitmusikern hinaus. Als Rache-Aktion schwärzt ihn dieser in einer TV-Sendung an. Freddy kehrt nach London zurück und sucht wieder – mit Unterstützung von Jim Beach – Kontakt zu seinen Band-Mitgliedern. Er bittet sie, sein Verhalten zu entschuldigen, Sie akzeptieren es und gemeinsam bereiten sie ihren Auftritt bei Bob Geldofs Live-Aid-Event vor.

Rami Malek als Freddy Mercury

Was Freddy schon längst geahnt hatte, bestätigt sich jetzt, er bekommt die HIV-Diagnose. Ihm wird klar, wie begrenzt seine Zeit jetzt ist und das beendet die bisherige Krise endgültig und gibt seinem Leben neuen Sinn. Er will so lange wie möglich auf der Bühne stehen, sein Bestes geben und nicht als Opfer bemitleidet werden. Er offenbart alles seinen Band-Mitgliedern und das gibt ihren Arbeiten neue Intensität. Zuvor  ist er auch eine fixe Beziehung eingegangen zu Jim Hutton, den er schon von früher kannte (als Kellner auf seinen Festen). Er stellt ihn auch seinen konservativen Eltern vor, offenbart sich so und versöhnt sich mit seinem Vater.

Der Auftritt bei Live Aid wird der künstlerische Höhepunkt von Freddy und den Queen, er ist auch der Höhepunkt des Films und gleichzeitig sein Ende.910

Film-Kritiken

Queen: Ben Hardy als Roger Taylor, Gwilym Lee als Brian May, Joseph Mazzello als John Deacon, Rami Malek als Freddy Mercury

Die (negative) Hauptkritik an dem Film ist, dass die Ecken und Kanten der Biografie von Freddy Mercury sehr abgeschliffen wurden. Das Ausmaß an Exzentrik und Obsessivität des Lebens des Lead Sangers wurden nur angedeutet und auf ein familientaugliches Maß zurechtgestutzt.11 Auch die Abweichungen des Films zum realen Leben werden kritisiert.12

Positiv hervorgehoben werden vor allem die schauspielerische Leistung Rami Malek als Freddy Mercury,  Gwilym Lee als Brian May und Lucie Boyntonals Mercurys treue Freundin Mary Austin. Ihnen gelingt es hervorragend, die Persönlichkeiten der beiden Musiker überzeugend darzustellen. 13

Film-Interpretation

Bohemian Rhapsody als Entwicklungsfilm

Queen (Filmdarsteller) im Benefizkonzert Live Aid

Interpretiert man den Film aus der Entwicklungs-Perspektive, wo handelt es sich um das Leben eines Mannes, der seine künstlerische Tätigkeit als Passion erlebt, ja, der geradezu besessen von seiner musikalischen Berufung ist. Er lebt zweifellos sein authentisches Leben, kümmerte sich wenig um gesellschaftlich bedingten Erwartungen und Normen, die ihn einschränken würden, obwohl er aus einer sehr konservativen Familie kommt, die diese Einschränkungen mit ihren Normen und Werten akzeptierte und lebte. Trotz dieser authentischen Orientierung kommt er aber durch die typischen Gefahren eines künstlerischen Lebens unter dem Einfluss von Drogen, exzessiven Partys und wechselnden Partnern in eine Lebenskrise. Diese Krise gefährdet sein künstlerisches Werk und sein Eingebunden-Sein in ein soziales Netz – auch unter dem Einfluss von falschen Freunden. Seine Unsicherheiten durch seine sexuelle Orientierung verstärkten diese Krise, da Homosexualität in dieser Zeit in der britischen Gesellschaft (und vielen anderen westlichen Gesellschaften) nicht anerkannt war. Erst als er sehr tief in diese Krise verstrickt war ergriff er die helfende Hand seiner Freundin und Ex-Verlobten, vollzog die notwendige Abgrenzung von falschen Freunden und Assistenten und kehrte in sein soziales System, das ihm Identität gegeben hatte, zurück. Eine ehrlich gemeinte Entschuldigung ermöglichte ihm dies.

Trotz mangelnder Spielpraxis gelang ihm zusammen mit seiner Band noch einmal zu einer künstlerischen Höchstleistung beim Konzert Live Aid zu kommen und so zu der Musik-Legende zu werden, die ihm immer vorschwebte und die er anstrebte. Das Wissen um seine tödliche Krankheit und der damit verbundenen Gewissheit einer für ihn sehr beschränkten Zeit zu leben intensivierte diesen Prozess. Viktor Frankl nannte diese Kraft die Trotzmacht des Geistes: „Jetzt erst recht!“ (Jetzt, mit dem Blick auf mein Lebensende, lasse ich mich nicht mehr ablenken. Jetzt lebe ich mit letzter Konsequenz das Leben, das ich für richtig und für mich sinnvoll halte.)14

Fritz B. Simon, führender Vertreter der systemischen Therapie der Heidelberger Schule betont in seiner Film-Empfehlung zwei weitere Entwicklungsaspekte:

  • Es war der Eigensinn Freddy Mercurys, der ihm geholfen hat, sich nicht an die üblichen gesellschaftlichen Normen anzupassen, sondern seine Kreativität voll zu leben.15
  • Simon findet es bemerkenswert, wie es durch die Musik und die Fokussierung auf einen ‚Performer‘ gelingt, Massen zu bewegen; wie es gelingt, Ich-Grenzen aufzulösen und mit einem ozeanischen Gefühl in der Masse aufzugehen.  16
Entwicklungs-Anregungen
  • Die Themen dieses Plots können anregen, eigene Lebensthemen anzuregen. Sie sind unten zusammengestellt.
  • Darüber hinaus hat der Film aus meiner Sicht die Kraft, durch seine künstlerische bildhafte und musikalische Intensität, direkt Entwicklungsprozesse anzuregen.
  • Auch die Vieldeutigkeit der Songtexte, vor allem in Bohemian Rhapsody ist – wie andere Entwicklungs-Symbole – entwicklungs-anregend.

Film-Themen

Rami Malek als Freddy Mercury und Gwilym Lee als Brian May

Film-Themen, die dazu anregen können, eigene Entwicklungs-Themen zu reflektieren

  • Freundschaft (echte Freunde, falsche Freunde)
  • sich von (falschen) Freunden trennen
  • Verrat (Ex-Freund schwärzt Freddy Mercury im TV an)
  • schwarzes Schaf, Outlaw
  • intensiv leben
  • sein Leben leben
  • Lebens-Krise
  • Lebens-Sinn (Musik als Lebens-Sinn)
  • sexuelle Orientierung
  • als Frau mit einem homosexuellen / bisexuellen Mann leben
  • Trennung (von einem homosexuellen / bisexuellen Mann)
  • schwules Paar, schwule Liebe
  • Drogen-Probleme
  • Leben mit einer unheilbaren Krankheit (Aids)
  • Endlichkeit des Lebens
  • den letzten Lebensabschnitt intensiv Leben
  • (Familien-)Geheimnis: Freddy Mercurys Herkunft ist Indien, er hat seine Homosexualität nie (oder lange nicht) geoutet
  • Eltern-Botschaft, Vater-Botschaft
  • Vater-Sohn-Beziehung, Vater-Sohn-Konflikt
  • Aussöhnung mit dem Vater (vor dem Live Aid-Auftritt)
  • Schwarzes Schaf, Outlaw, Outsider(-tum)
  • auf dem Land (aufwachsen, leben)
  • berühmt, bekannt sein, eine öffentliche Person sein
  • Team-Konflikte
  • verzeihen, Verzeihung erlangen, Entschuldigung
  • Eigensinn, (produktive) Renitenz17

Der Song

Der Text des Songs Bohemian Rhapsody ist vieldeutig und wird z. T. als Outcoming des Protagonisten zu seiner sexuellen Orientierung angesehen, aber auch als Verarbeitung seiner Ansteckung mit Aids.18

Bohemian Rhapsody: Der Songtext
Queen: Bohemian Rhapsody

„Ist dies das wahre Leben
Oder nur Einbildung?
Ein Erdrutsch reißt mich mit sich
Kein Entkommen vor der Wirklichkeit

Öffnet die Augen
Schaut zum Himmel hinauf und erkennet
Ich bin nur ein armer Junge
Ich bedarf keines Mitleids

Denn bei mir kommt und geht das Glück
Manchmal erfreut, manchmal bedrückt
Wie auch immer der Wind sich dreht
Ist für mich nicht von Bedeutung

Mama! Hab‘ grade einen Mann getötet
Hielt ’ne Knarre an seinen Kopf
Drückte ab, jetzt ist er tot
Mama, mein Leben hat doch gerade erst angefangen
Doch jetzt hab ich das alles weggeworfen

Mama, du sollst nicht wegen mir weinen
Wenn ich morgen um diese Zeit nicht wieder zurück bin
Leb dein Leben einfach weiter
So als wenn nichts wirklich von Bedeutung ist

Zu spät, jetzt bin ich dran
Schauer laufen mir den Rücken runter
Mein Körper schmerzt ununterbrochen

Lebt wohl, ihr alle
Jetzt muß ich euch verlassen
Euch alle hinter mir zurücklassen
Und der Wahrheit ins Auge sehen

Mama (wie auch immer der Wind sich dreht)
Ich will nicht sterben
Manchmal wünsche ich, ich wäre nie geboren worden

Ich sehe den kleinen Umriss eines Mannes
Scaramouche, Scaramouche, wirst du den Fandango tanzen? 19
Blitz und Donnerschlag versetzen mich in Panik und Schrecken
Galileo, Galileo,
Galileo, Galileo,
Galileo, Figaro
Großartig! 20

Ich bin nur ein armer Junge, niemand liebt mich
Er ist nur ein armer Junge aus einer armen Familie
Laßt sein Leben von dieser Ungeheuerlichkeit verschont bleiben
Wie gewonnen, so zerronnen, werdet ihr mich gehen lassen?

In Gottes Namen! Nein, wir werden dich nicht gehen lassen. – Lasst mich gehen.
Lassen dich nicht gehen. – Lasst mich gehen.
Niemals, niemals, niemals „laßt mich gehen“
Wir lassen dich nicht gehen!

Nein, nein, nein, nein, nein, nein
Oh, meine Güte, lass mich gehen.
Beelzebub hat einen Teufel ganz alleine für dich bereit gestellt
Für mich, für mich.

Ihr glaubt also, ihr könntet mich steinigen und mir ins Gesicht spucken?
Du glaubt also, du könntest mich lieben und sterbend zurücklassen?
Oh Baby, das kannst du mir nicht antun, Baby
Ich muss einfach nur weg von hier, und zwar sofort!

Nichts ist von Bedeutung
Das ist allen klar
Nichts ist von Bedeutung
Nichts ist von Bedeutung für mich

Wie auch immer der Wind sich dreht…212223

Film-Zitate

Lucy Boynton als Mary Austin (Verlobte von Freddy und Rami Malek als Freddy Mercury

Hier einige Original-Zitate zu Entwicklungsthemen des Films

  • John Reid: So, tell me. What makes Queen any different from all of the other wannabe rockstars I meet?
    Freddie Mercury: Tell you what it is, Mr. Reid. Now we’re four misfits who don’t belong together, we’re playing for the other misfits. They’re the outcasts, right at the back of the room. We’re pretty sure they don’t belong either. We belong to them.
  • [from trailer]
    Mary Austin: [to Freddie] I love the way you move on stage. The whole room belongs to you. Don’t you see what you can be?
  • Jim Beach: They just need a bit of time.
    Freddie Mercury: What if I don’t have time?
  • Freddie Mercury: [Quoting Zoroaster] Good thoughts, good words, good deeds. Just like you taught me, papa.
    [Bomi embraces Freddie]
  • Jim Hutton: I like you too, Freddie. Come and find me when you decide to like yourself.
  • Freddie Mercury: We’re family. We believe in each other. That’s everything.
  • Freddie Mercury: I am the lead singer not the leader of the band.
  • Paul Prenter: [to German TV presenter] His lovers were countless.
  • Mary Austin: You’ve been burning the candle at both ends, Freddie.
  • Ray Foster: It’s my money. I say what goes!
  1.   Tagline zum Film: imdb:  Bohemian Rhapsody
  2.   Dieser Auftritt der Queen bei Live Aid dauerte ca. 20 Minuten und wird von vielen als der beste Live-Auftritt ‚ever‘ gesehen. Vgl. BBC News: Queen win greatest live gig poll   (Nr. 2 in der BBC Rangliste ist Jimi Hendrixs Auftritt in Woodstock im August 1969 vor dem Konztert der Sex Pistols in Manchester, Free Trade Hall, Juni 1976)  Der phänomenale Auftritt überraschte viele, da man dachte, die Band hätte ihren Zenit bereits überschritten. (Vgl. dazu rollingstone: Queen’s Tragic Rhapsody. Theatrical, brilliant, excessive and doomed — there had never been another band like Queen or a frontman like Freddie Mercury   
  3.   Kostproben der Queen bei ihrem legendären Auftritt bei Live Aid 1985 und ihrer Magic Tour 1986, alle in Wembley:

    Queen – Live at LIVE AID 1985/07/13 (Best Version)

    Queen: Bohemian Rhapsody (Live at Wembley 11-07-1986)

    Queen – Love of My Life (Live at Wembley 11-07-1986)   

  4.   Das Konzert Live Aid fand parallel im Londoner Wembley-Stadion und im John F. Kennedy Stadium in Philadelphia statt. Die  internationalen Musik-Topstars traten abwechselnd auf beiden Bühnen auf. Phil Collins trat sogar auf beiden Bühnen auf. Das Konzert dauerte über 16 Stunden und Phil Collins schaffte dies mit einem Flug mit der Concorde von London nach Philadelphia.   vgl. wikipedia: Live Aid
  5.   Aufgetreten sind neben den Queen unter anderen Musik-Stars wie  David Bowie, Elton John, Paul McCartney, Bob Dylan, The Who, The Beach Boys, Status Quo, Bryan Adams, Phil Collins, Eric Clapton, Madonna, Tina Turner, …  vgl. wikipedia: Live Aid 
  6.    Freddys ethnische Herkunft ist persisch, die Religion der Familie ist der Zaroastrismus, eine alte Religion aus dem iranischen Kulturraum  (vgl. Zaroastrismus). Freddy wuchs zum Teil in Indien und zum Teil auf Sansibar, einer ostafrikanischen Insel, damals im kolonialen Afrika,heute ein autonomer Teilstaat Tansanias, auf. Als dieses Sultanat und britisches Protektorat 1963 unabhängig wurde und es zu einer blutigen Revolution der afrikanischen Mehrheitsbevölkerung gegen die nicht-afrikanische Oberschicht kam, floh die Familie nach Feltham, Middlesex, in England, nahe London. (Vgl. dazu Grunge: Freddie Mercury’s tragic real-life story, ebenso das Video Inside Freddie Mercury’s tragic real-life story  , ebenso rollingstone: Queen’s Tragic Rhapsody. Theatrical, brilliant, excessive and doomed 
  7.   Wegen seiner auffälligen oberen Schneidezähne wurde Freddy von seinen Schulkameraden auch „bucky“ genannt, ein Trauma, das ihn lebenslang begleitete. Vgl. Grunge: Freddie Mercury’s tragic real-life story 
  8.   Vgl. das Video zu I want to break free in Queen – I Want To Break Free (Official Video)  
  9.   Interessant dazu auch das Backstage-Interview der Queen vor ihrem Live-Aid-Auftritt in: Queen – Live Aid – Backstage Interview Before The Show 
  10.   Da der Film hier endet ist leider der Zusammenarbeit von Freddy Mercury mit der Opernsängerin Montserrat Caballé im Film nicht mehr enthalten. Sie produzierten gemeinsam das Lied Barcelona, das sich sowohl im Text als auch in der Komposition auf die Geburtsstadt Caballés bezieht. Freddy hielt Caballé für die „most beautiful voice in the world“ (vgl. h2g2: Queens Greatest Hits 3.)
    Es kam zu zwei Aufführungen von Barcelona im Playback-Modus. 1992 war eine Aufführung anlässlich der Olympischen Spiele in Barcelona geplant, aber Freddy Mercury starb im November 1991 an einer Lungenentzündung infolge seiner AIDS-Erkankung. Als 1999 das Champions-Leage-Finale Manchester United gegen Bayern München in Barcelona ausgetragen wurde, sang Cabellé den Song live, begleitet von einer Videoaufzeichnung von Mercury auf den Stadionbildschirmen. (Vgl. Wikipedia: Barcelona (Lied) 

    Link zum Barcelona-Video: Freddie Mercury & Montserrat Caballé – Barcelona (Original David Mallet Video 1987)  
  11.   Vgl. z. B. die Kritik in filmstarts: Bohemian Rhapsody:   „Der größte Kritikpunkt, den man „Bohemian Rhapsody“ vorhalten kann, ist dann auch ein gewisses Glattbügeln, wenn Mercurys Exzesse nur abgefedert wiedergegeben und die schweren letzten Jahre ganz ausgeblendet werden. Immerhin entsteht so der Eindruck, dass hier eine wohlig-gefühlige Hommage angestrebt wird, die Mercurys Ecken und Kanten zwar andeutet, aber so sehr abschleift, dass das Leinwandgeschehen noch familientauglich bleibt. Es ist eben leichter, sich an der großartigen Musik zu begeistern als in die Abgründe einer Seele einzutauchen. Denn die Musik- und Konzertszenen sind tatsächlich grandios atmosphärisch in Szene gesetzt.“ 
  12.   Die Abweichungen des Films zum realen Leben werden zusammengefasst in 6 Ways Bohemian Rhapsody IGNORED Queen’s TRUE STORY!   
  13.   Vgl. z. B. die Kritik in filmstarts: Bohemian Rhapsody :    „… atmet „Bohemian Rhapsody“ .. puren Rock ‘N‘ Roll – selbst wenn dieser konsequent jugendfrei ausfällt. Rami Malek .. spielt diesen exzessiven Freddie Mercury sensibel und vielschichtig, seine brüchige Persönlichkeit scheint immer wieder durch. Ein kleines Glanzstück gelingt Gwilym Lee … als Berufslockenkopf und studierter Astrophysiker Brian May, der sich mit seiner schieren Präsenz immer wieder ein paar Augenblicke stiehlt, um den Film mit seinem Charme zu beleben. Auch Lucie Boynton… ist als Mercurys treue Freundin Mary Austin eine echte Bereicherung, weil ihre gemeinsamen Szenen direkt bis ins Herz der Zuschauer vordringen.“  
  14.   Vgl. zur Trotzmacht des Geistes den Blog Change it, love it, leave it 
  15.   „((die Musik war)) nicht, was mich an dem Film in erster Linie fasziniert hat. Es war der Eigensinn dieses Menschen, der sich seiner Außenseiterrolle bewußt war und daraus – im Gegensatz zu vielen anderen, z.B. seinen Eltern – nicht die Konsequenz gezogen hat, sich anzupassen an die Erwartungen der Gesellschaft der guten Bürger. Auf diese Weise konnte er den Suggestionen der erfahrenen Geschäftsleute des Musikbusiness widerstehen und seine originelle, aber riskante Kreativität leben (die dann auch zu seinen Erfolgen geführt hat). Man kann wahrscheinlich nicht von braven Bürgern erwarten, dass sie Revolutionen (ob in der Wissenschaft, der Kunst oder der Politik) starten. Freddy Mercury hat jedenfalls seinen Eigensinn nicht aufgegeben, sondern ihn mit bitterer Konsequenz behalten.“ – Fritz B. Simon: Performer   
  16.   „Ein anderer Aspekt kam mir in den Sinn, als ich die Rekonstruktion (offenbar unter Verwendung von Originalaufnahmen) des Live Aid-Konzerts im Wembleystadion gesehen habe. Man kann Massen durch Musik oder andere direkt die Gefühle ansprechende Botschaften beeinflussen, so dass 100.000 Menschen – alles autonom und innengesteuerte Individuen – in denselben Rhythmus einfallen, mitsingen, begeistert in der Masse aufgehen und zum Teil eines großen Körpers werden, der durch die geteilte Aufmerksamkeit auf einen einzelnen Performer (so hat Mercury sich und seinen Identität gekennzeichnet) in ihrem Verhalten koordiniert und integriert werden. Das gibt es neben solchen Popkonzerten eigentlich nur bei Gottesdiensten, und früher gab es das wohl auch bei Reichsparteitagen…  Es ist offenbar sehr verführerisch, die Ich-Grenzen aufzulösen und in der Masse Gleichgesinnter aufzugehen, ein ozeanisches Gefühl, ein einziger großartiger regressiver Massenorgasmus…“ – Fritz B. Simon: Performer   
  17.   Grenzt man Eigensinn von Starrsinn ab und bedenkt man dass Renitenz im polarem Gegensatz zu Folgsamkeit, Bravsein, Willigkeit, Unterwürfig, Untertänigkeit steht, so verschwindet der negative Beigeschmack (Konnotation) dieses Begriffs in der Alltags-Sprache. Man könnte ein Wertequadrat entwickeln, das auf der einen Seite Eigensinn / Starrsinn und auf der anderen Seite Anpassung / Unterwürfigkeit jeweils als positive / negative Ausprägung enthält. Zum Konzept des Wertequadrats von Paul Helwig bzw. seinem Lehrvater Nicolai Hartmann  vgl. Schulz von Thun: Das Werte- und Entwicklungsquadrat  . Zur Renitenz vgl. z. B. Yoga Vidya Wiki. Renitenz  
  18.   Vgl. dazu Grunge: Freddie Mercury’s tragic real-life story 
  19.  Scaramouche ist ein affektiert-komischer Charakter aus der klassischen „commedia dell‘ arte“. Steht hier symbolisch auch für den Teufel.  
  20.   Eigentlich gemeint ist im Original „Galileo figuro magnifico“, was soviel wie „ich vergrößere das Bild des Galiläers“ (gemeint ist Jesus) bedeutet. Es handelt sich also um eine christliche Beschwörung, die vor dem Teufel bewahren soll. Stattdessen wird etwas verballhornend „figaro“ („Frisör“) verwendet.  
  21.   Die Übersetzung des Songtexts ist entnommen aus songtexte: Bohemian Rhapsody 
  22.   Das offizielle Video zu Bohemian Rhapsody: Queen – Bohemian Rhapsody (Official Video)    
  23.    Der Originaltext zu Bohemian Rhapsody stammt aus  songtexte: Bohemian Rhapsody – Original

    Is this the real life?
    Is this just fantasy?
    Caught in a landslide
    No escape from reality

    Open your eyes
    Look up to the skies and see
    I’m just a poor boy
    I need no sympathy

    Because I’m easy come, easy go
    Little high, little low
    Any way the wind blows
    Doesn’t really matter to me, to me

    Mama, just killed a man
    Put a gun against his head
    Pulled my trigger, now he’s dead
    Mama, life had just begun
    But now I’ve gone and thrown it all away

    Mama, ooh
    Didn’t mean to make you cry
    If I’m not back again this time tomorrow
    Carry on, carry on as if nothing really matters

    Too late, my time has come
    Sends shivers down my spine
    Body’s aching all the time

    Goodbye everybody
    I’ve got to go
    Gotta leave you all behind
    And face the truth

    Mama, ooh
    (Any way the wind blows)
    I don’t want to die
    I sometimes wish I’d never been born at all

    I see a little silhouetto of a man
    Scaramouche, Scaramouche, will you do the Fandango?
    Thunderbolt and lightning, very very frightening me
    (Galileo, Galileo, Galileo, Galileo, Galileo, Figaro)
    Magnifico

    I’m just a poor boy, nobody loves me
    He’s just a poor boy from a poor family
    Spare him his life from this monstrosity

    Easy come, easy go, will you let me go?
    Bismillah! No, we will not let you go!
    (Let him go!)
    Bismillah! We will not let you go!
    (Let him go!)
    Bismillah! We will not let you go!
    (Let me go!)
    Will not let you go!
    (Let me go!)
    (Never never never never let me go!)
    Will not let you go!

    No, no, no, no, no, no, no
    Oh mama mia, mama mia
    Mama mia, let me go
    Beelzebub has a devil put aside
    For me, for me, for me

    So you think you can stone me and spit in my eye?
    So you think you can love me and leave me to die?
    Oh, baby, can’t do this to me, baby
    Just gotta get out, just gotta get right outta here

    Nothing really matters
    Anyone can see
    Nothing really matters
    Nothing really matters to me
    Any way the wind blows .

    Link zum Video: Queen: Bohemian Rhapsody (Live at Wembley 11-07-1986) 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert