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Führungskräfte gehen oft unbedacht mit vertraulichen Meldungen und Geheimnissen um. Sie bedenken nicht, was sie damit anrichten können. Hier wird ein Beispiel geliefert.

Teil 1: Übergang zur neuen Führungskraft – Ein Fall mit Geheimnissen. (Dieser Beitrag)

Teil 2: Übergang zur neuen Führungskraft – Wie soll man mit Geheimnissen umgehen?.

Der Fall

Vertrauliche Nachrichten. Oft praktiziert. Oft mit nicht beabsichtigten negativen Konsequenzen

Johann 1 arbeitet in der Produktentwicklung eines Industrie-Unternehmens. Er ist noch sehr jung – unter 30, aber schon einige Jahre in der Firma. Sein Chef ist Abteilungsleiter und ist überlastet. Der Chef bespricht das mit HR (Human Resources Abteilung, Personalabteilung). Es wird beschlossen, dass ein engagierter MA zur Führungskraft (Teamleiter) aufsteigen und so den Chef entlasten soll. Johann wurde auserkoren. Er war bisher derjenige, der am meisten Initiative zeigte. Wenn Fehler auftraten, wenn Arbeitsmittel fehlten oder nicht passten usw., ging er zum Chef, um die Situation zu klären. Bevor der HR-Mitarbeiter wieder in die Zentrale zurück fuhr gab es ein Dreier-Gespräch: Johann, sein Chef, HR: Johann wurde informiert, er könne in ein oder 2 Jahren, vielleicht auch schon früher Teamleiter werden, „wenn er sich bewähre“. Er soll auch mit einigen Seminaren auf die Führungsposition vorbereitet werden. Bis die Entscheidung fix ist, müsse er allerdings striktes Stillschweigen einhalten. Johann sah das ein und versprach es.

Johann hat 3 Kollegen, die (voraussichtlich) in Zukunft seine Mitarbeiter sein werden. A ist er sehr kurz in der Firma und wurde von Johann eingeschult. B ist sehr selbständig und schon länger da, aber kürzer als Johann. C ist ist schon lange in der Firma, länger als Johann, er ist auch älter als Johann und mit ihm befreundet.

Johann ist schon kurz nach dem Gespräch zum ersten Führungs-Seminar gefahren. Er war froh, dass durch die Hektik der letzten Tage ihn niemand gefragt hat, auf welches Seminar er fahre. Jetzt fragt er sich, was er seinen Kollegen sagen soll, wenn er zurückkommt und wie er weiter vorgehen soll. Irgendwie ist ihm nicht wohl zumute.

Frage an Johann: „Würde sein erfahrener Kollege und Freund erwarten, selbst Teamleiter zu werden?“
Antwort: „Ja“

Reflexionsfragen

  • Wie finden Sie die Situation? Welche Fragen sind für Sie noch offen?
  • Was ist bisher gut gelaufen? Was nicht?
  • Welche Gefahren liegen für Johann in der Situation?
  • Was sollte Johann weiter vorgehen? Was würden Sie ihm raten?

Stellungnahme / Interpretation / Lösungs-Ansätze

Meine Stellungnahme findet sich in:

Teil 2: Übergang zur neuen Führungskraft – Wie soll man mit Geheimnissen umgehen?.

Schreiben Sie mir Ihre Meinungen, eigene Erfahrungen …? Kennen Sie solche oder ähnliche Situationen, die mit Geheimnissen innerhalb der Firma verbunden sind?

  1.   Der Fall wurde anonymisiert und kommt in ähnlichen Ausprägungen immer wieder vor.

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