Führung und Märchen: Vom Fischer und seiner Frau

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Das Märchen

In den Kinder- und Hausmärchen der Gebrüder Grimm handelt das Märchen ‚Vom Fischer und seiner Frau (im Original auf Plattdeutsch: Van den Fischer un siine Fru) von den Schwierigkeiten eines Fischers mit unterschiedlichen Ansprüchen, Erwartungen und Verhaltensweisen seiner ‚Stakeholder‘ – seiner Frau und dem (magischen) Fisch, dem Butt. Der Fischer wohnt mit seiner Frau, Ilsebill, in einer armseligen Hütte (Pissputt). Als er eines Tages einen Butt fischt, stellt sich heraus, dass es ein verwunschener Prinz ist und so lässt er ihn wieder frei, wirft ihn zurück ins Meer. Als er das seiner Frau erzählt, fordert sie von ihm, dass er den Fisch wieder ruft und von ihm eine Gegenleistung fordert. Zuerst eine Hütte später ein Schloss, dann will sie König werden, dann Kaiser und schließlich Papst. Erst als sie der liebe Gott weden will, sitzen beide wieder in der ursprünglichen Hütte, ohne ‚Ämter‘.

Bekannt geworden ist der Spruch, mit dem der Fischer den Fisch rufen kann um die Wünsche seiner Frau (die nicht seine eigenen sind) vorzutragen Fischs:

„Mantje, manntje, timpe te,
Buttje Buttje inne See
myne Fru de Ilsebill
will nich so, as ik wol will.“

und die Antwort des Fischs
‚Geh hin, sie ist es schon‘

Die Übertragung auf die Führungssituation:

Ähnlich wie der Fischer fühlen sich auch Führungskräfte oft den Forderungen und Wünschen ihrer ‚Stakeholder‘ hilflos ausgeliefert – gegenüber ihren MItarbeiern, ihren Chefs, pokitischen Anspruchspersonen im öffentlichen Bereich usw. Manche beschreiben dies als Gefühl in einer Sandwichposition zu sein, z. B. zwischen den Forderungen ihrer Chefs und den Wünschen und Bedürfnissen der Mitarbeiter. Diese Hilflosigkeit ist häufig durch vergangene Erfahrungen gelernt („Man kann eh nichts tun“, „hat eh keinen Sinn“)

Was kann man aus dem Märchen lernen? Was kann man tun?

  • Überziehe deine Wünsche und Forderungen nicht, bleib ‚realistisch‘
  • Nimm gegenüber den Forderungen und Wünschen anderer eine klare eigene durchdachte Position ein
  • Vertritt Deine Position proaktiv, lass Dich nicht durch die Forderungen anderer (passiv) treiben
  • Kenne und erforsche die Wünsche und Erwartungen der anderen, aber setze klare Grenzen (was trägst du mit, was nicht?), lerne NEIN zu sagen.

Weiter: „… will nicht so, wie ich gern will“ – Teil 1 – das Führungsproblem

 

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