Archaische Konfliktverhaltens-Muster

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Versetzen Sie sich in die Situation eines Ahnen in grauer Vorzeit. Er sitzt mit einer kleinen Gruppe gemütlich am Feuer und isst gemütlich ein Stück gebratenes Wildschwein. Plötzlich erscheint ein Bär und bedroht Sie? Was passiert? Innerlich erfahren Sie eine natürliche Stressreaktion. Adrenalin und andere Stresshormone werden ausgeschüttet. Dadurch zeigen sich Stresssymptome. Z. B. erhöht sich die Herzfrequenz, der Blutdruck steigt, die Bronchien eweitert sich. Gleichzeitig wird die Verdauungsfunktion eingeschränkt,ebenso die Denkfähigkeit und die Sexualfunktionen. Diese werden jetzt nicht so dringend gebraucht.

Was machen Sie mit diesen freigesetzten Energiereserven. Wahrscheinlich springen Sie auf und kämpfen oder fliehen (fight or flight), zwei unvierselle archaische Konfliktmsuter. Ein drittes Muster kennen wir aus dem Tierreich: Manche Tiere stellen sich bei Bedrohung tot und hoffen, dadruch nicht gesehen und gefressen zu werden. Erstarrung bzw. Totstellen („freeze„) kennen wir auch als Konfliktmuster.

Diese Konfliktmuster haben unseren Vorfahren vielleicht das Überleben geretten. Alle, die dieses Stressmuster nicht besaßen, wurden aufgefressen, so behaupten manche.

Was passiert heute. Kein Bär bedroht Sie wahrscheinlich heute, aber Sie erleben andere Bedrohungs- bzw. Konfliktsituationen.
Vielleicht kommt Ihr Chef bei der Tür herein, ist zornig, schreit Sie an und macht ihnen Vorwürfe.

Die äußeren Situationen sind völlig anders, aber Ihr inneres Erleben ist unverändert. Äußerlich hat sich viel geändert. Innerlich / körperlich sind wir noch Urzeitmenschen. Adrenalin wird ausgeschüttet, ihr Blutdruck steigt usw. Vielleicht schreien Sie zurück oder verteidigen sich (Gegenangriff oder Verteidigung als Kampfmuster) oder

Datei:Yakunchikova Fear.jpgSie stellen sich tot, trotz gestiegenem Blutdruck halten Sie sich zurück, stellen sich tot, bis die Bedrohung (ihr Chef) vorbei ist oder Sie versuchen so rasch wie möglichaus der Situation zu gehen (Flucht), wenn das mögich ist.

Die Trias fight-flight-freeze wurde von einem Angstforscher Jeffrey Alan Gray um ein viertes Element, der Furcht erweitert. Freeze, flight, fight oder fright heißt seine Viererkette. Allerdingst ist dieses Furchtmuster sehr ähnlich dem Erstarren.

Was hilft Ihnen die Kenntnis der archaischen Konfliktmuster bei Ihrer Kondliktbewältigung?

Ihr primäres archaisches Konfliktmuster ist der erste Impluls der in Ihnen bei einem erlebten Angriff hochkommt. Sie sollten es kennen, damit Sie nicht automatisch da hineinschlüpfen. Wenn Sei Ihr persönliches primäres Konfliktmuster kennen, sind sie weniger in Gefahr, dass sie von diesem Muster kontrolliert werden. Sie sollten die Reaktion so weit weit wie mögich kontrollieren und nicht von ihrem Muster kontrolliert / beherrscht werden. Wenn Sie durch Selbstreflexion oder Rückmeldung von anderen erkannt und akzeptiert haben: „Ich weiß, dass ich bei Konflikten gerne aggressives Verhalten zeige und in den Angriff gehe, dann können Sie sich veilleicht für ein anderes Verhalten entscheiden.  Wenn Sie es unbewusst, automatisch zeigen, haben sie keine Verhaltensaltrnativen. Alternativen sind z. B. die später entwickelten Muster der Unterwerfung / Anpassung / Nachgeben oder die kommunikativen Muster Kompromiss und Konsens.

Oder, wenn Sie wissen, dass sie Konflikten gerne aus dem Weg gehen (Fluchtreaktion), dann können Sie sich vielleicht einmal entscheiden, diesen Konflikt jetzt anzugehen, anzusprechen, zu bearbeiten.

Gleichzeitig sollte man erkennen, dass jedes archaische Konfliktverhaltensmuster Stärken hat, die mir in Konflikten helfen können.Man sollte kämpfen können oder fliehen, d. h. Konflikten aus dem Weg gehen können, wenn das für die konkrete Situation

Selbstreflexion:

  • Welche primäre Konfliktverhaltensmuster zeige ich? Wie ist es dazu gekommen, was hat mich geprägt? Wlche Stärken habe ich durch dieses Muster? Wo beeinträchtigt es mich?
  • Wieviel Kontrolle habe ich über mein primäres Konfliktmuster? Bin ich mir im Alltag meines Musters bewusst? Kann ich es einsetzen, wenn ich es brauche und lassen, wenn es nicht angebracht ist?

 

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